Montag, 6. Juli 2009

Storybook zu "Die Wellen" - Vierter Teil

Jetzt kam die aufgehende Sonne auch zum Fenster herein, berührte den rotrandigen Vorhang und begann, Kreise und Linien nachzuziehen. Jetzt, im zunehmenden Licht, sammelte sich ihr Weiß auf dem Teller; die Messerklinge bündelte ihren Glanz.
Stühle und Schränke türmten sich so dahinter auf, dass sie, wiewohl jeder für sich stehend, doch unauflöslich ineinander verschachtelt schienen. Der Spiegel weißte seine Lache an der Wand.
Der echten Blume auf dem Fensterbrett stand eine Geisterblume zur Seite. Doch war der Geist Teil der Blume, denn wenn eine Blüte aufging, öffnete die blassere Blume in der Scheibe auch eine Blüte.

Der Wind kam auf. Die Wellen trommelten ans Ufer, wie Krieger mit Turbanen, wie Männer mit Turbanen und vergifteten Wurfspießen, die, ihre Waffen hoch durch die Luft wirbelnd, auf die grasenden Herden losstürmen, auf die weißen Schafe.

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