Freitag, 18. September 2009

Nochmal Malkurs

Ich war nochmal für ein paar Tage zum Malen in unserem Kunstzentrum. Und das ist sozusagen meine Ausbeute. Das Thema war Durchsichtigkeit, aber ich habe nur ein Bild zum Thema gemalt, aber immerhin eines, man muss ja brav sein in so einem Kurs ;o). Das ist rechts das Glasgefäß mit den Anissternen darin. Das Grüne hintendran ist eine Glaskugel. Früher, bevor man Plastikkugeln hatte, haben die bretonischen Fischer diese Kugeln verwendet als Schwimmer für ihre Netze. Das sah bestimmt viel schöner aus als diese orangenen Gummiknödel heute.

Das nächste Bild ist eine kleine Herbstszene mit einem Herbstkobold. Einen Ausschnitt davon sieht man im Moment auch in meinem Blogheader.

Das dritte Bild ist auch herbstlich, ein Stück aus einem Herbststrauch. Da war alles drin, was ich so unterwegs gefunden hatte. Und es hat auch so ziemlich alles gepikst. Mein Ratschlag an alle, niemals mit Strumpfhosen in Hecken klettern, um dornige Hagebuttenzweige abzuschneiden. Und ein Tweedrock ist auch nicht die optimale Bekleidung für solche Aktionen. ;o)


Die beiden folgenden Bilder haben mich recht viele Nerven gekostet. Es ist so schwierig, wenn man eine klare Vorstellung im Kopf hat, die dann auch aufs Papier zu bringen.Und was mir noch große Schwierigkeiten bereitet, ist das Malen oder Zeichnen von Kindern. Irgendwie gelingt es mir nie, dass das Alter auch stimmt. Meistens geraten mir die Kinder viel zu erwachsen. Obwohl ich reintheoretisch ja weiß, wie das mit den Proportionen und so sein muss. Aber vom Kopf in die Hand und aufs Blatt, offenbar ist der Weg zu weit. Da muss ich wohl noch üben.Das untere Bild gefällt mir aber trotzdem recht gut, obwohl das Mädchen etwa drei Jahre älter aussieht, als es sollte.


Mittwoch, 16. September 2009

September

Das sind die AMC's zum Monat September.
Diese hier habe ich von Sabina bekommen.
Sie zeigt die Tag- und Nacht-Gleiche.

Und das war meine für Petra. Aber die Farben stimmen irgendwie nicht,
das Violett war nicht so blaustichig.


Freitag, 14. August 2009

Malkurs

Diesmal gibts nichts Genähtes oder Gesticktes zu sehen, sondern meine Bilder vom Malkurs.
Ein wenig Bammel hatte ich ja schon vor dem Malkurs, weil ich ja schon so lange kein "richtiges" Aquarell mehr gemalt hatte. Jedenfalls konnte ich es schon mal besser. Naja, meine Sachen habe ich wenigstens noch alle gefunden und nebenbei noch ein paar seltsame Experimente auf meinen Blöcken, die ich schon längst vergessen (verdrängt) hatte.
Mit 17 hatte ich das erste Mal einen Kurs in unserem Kunstzentrum belegt, bei Marie-Claude. Sie ist Französin, spricht mit einem drolligen Akzent und ist so so lieb, ein Schatz. Von ihr habe ich so ziemlich das Meiste gelernt.

1. KURSTAG
Es fängt prima an. Als erstes stelle ich fest, dass ich sowohl ein Wassergefäß als auch einen Lappen vergessen habe.
Dann habe ich endlich das berühmte weiße Blatt vor mir, und nun? Vor mir auf den Tischen sind wunderschöne Blumen und Stillleben aufgebaut. Zartrosa Lilien, sehr hübsch, (zum Glück) nimmt die aber schon eine andere Kursteilnehmerin. Weiße Rosen. Ja, Rosen hatte ich schon (irgendwann) einmal gemalt. Also, die Rosen so hinstellen, dass sie nicht allzu kompliziert zu malen sind. Ich versuche die Rosen mit einem leichten lebendigen Pinselstrich aufs Papier zu bringen. Nein, so ist das nichts, nochmal drüber, da auch, da mehr Schatten. Bis ich halbwegs zufrieden bin, aber leicht und lebendig? Naja! Marie-Claude findets schön, die anderen auch - also erwähne ich die Worte leicht und lebendig lieber nicht.

Nächster Versuch, es gibt ja noch die zartrosa Lilien. Und diese schönen geschwungenen Blütenblätter eignen sich doch wunderbar für einen leichten lebendigen Pinselstrich, nicht wahr? Pustekuchen! Das funktioniert nicht wirklich so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Also nochmal, etwas besser, aber weit weg von dem, was ich mir vorgestellt hatte. Jetzt will ichs wissen, also noch ein Versuch. Na ja, stellenweise kommt es hin, aber nur stellenweise und wenn man sich das Bild von (sehr viel) weiter weg anschaut. Nochmal? Morgen vielleicht, ich mag jetzt nimmer.

Stattdessen laufe ich durch die Gegend und schaue mal, was die anderen so gemacht haben. Es gibt auch einen Tisch mit Kunstdrucken. Da sehe ich ein Selbstportrait von Gaugin. Die Blumen auf der Tapete sehen ein wenig wie tanzende Feen/Kobolde aus, finde ich, und Gaugin wie ein Satyr. Die Idee gefällt mir so gut, dass ich das Bild schnell mit an meinen Platz nehme und drauflosmale. Ist ja nur so zum Spaß. Marie-Claude findet das Aquarell gut, ABER ich habe nicht genau hingeschaut und die Haltung von Gaugin ist ganz anders und die Form der Augen und so weiter. (Ich komme mir ja schon ein wenig doof vor, da sie ja immer sagt, dass wir ERST genau hinschauen sollen, BEVOR wir malen.) Die etwas ratlosen Reaktionen auf das Bild daheim fand ich aber sehr köstlich, ich hatte einen Riesenspaß. :o)


2. KURSTAG
Heute gehen wir nach draußen zum Malen, an einen Teich. Ich male gar nicht gerne Landschaften, die überfordern mich einfach. Da sind so viele Bäume und die haben alle unglaublich viele Äste und Blätter, von den unglaublich vielen Grashalmen, die so eine Wiese hat, möchte ich lieber gar nicht erst anfangen...Nachdem ich ungefähr fünfmal um den Teich herumgelaufen bin, habe ich endlich einen schönen Platz gefunden.Und es funktioniert erstaunlicherweise richtig gut (vor allem wenn ich an meine bisherigen Versuche, draußen zu malen, denke). Marie-Claude kommt und meint, dass es nichts nütze, wenn ich mich so weit weg setze, sie habe mich ja doch gefunden (Mist, ich hätte mich doch näher an den Strauch setzen sollen). Aber sie hat nichts zu beanstanden, offenbar habe ich gut genug beobachtet.



Nachdem ich mich mit Krümelkuchen vollgestopft habe, ausführlich die anderen Bilder begutachtet habe und noch etwa siebenmal um den Teich herumgelaufen bin setze ich mich nochmal hin und male den Teich von der anderen Seite. Aber nur ein Stück Ufer, für mehr reicht die Zeit nicht mehr. Insgesamt bin ich aber ganz zufrieden mit dem Kurstag.



3. KURSTAG
Wir sind wieder drinnen im Kursraum. Was malen? Nochmal die Lilien versuchen? Ich überlege es mir und räume erst einmal (langsam) den Gaugin weg. Dabei fällt mein Blick auf ein Bild von einem Mädchen mit einem Einhorn. Warum nicht? Ich habe mich gleich in das Motiv verliebt. Und es klappt auch recht gut, ich habe mich wohl wieder etwas eingemalt. Nur das Papier verwende ich zum ersten mal und es bemalt sich sehr bescheiden. Zum Aquarellieren ist es absolut ungeeignet, wenn man mit dem Pinsel mehr als dreimal über eine Stelle fährt, löst es sich förmlich auf. Marie-Claude meint, man sieht es nicht und die Stelle mit dem Schwanz wäre sehr gut gelungen. (Man beachte, am besten kann ich wohl Hinterteile von Einhörnen Malen *grins*)
Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden mit dem Bild, bis auf ein paar Kleinigkeiten, aber das ist ja normal. Und dieses Mal kann ich sie aufs Papier schieben ;o).


4. KURSTAG

Den Vormittag über habe ich noch das Einhornbild fertig gemalt. Dann habe ich mir nochmal die Lilien angeschaut. Gegenüber dem zartrosa Original sind meine doch auffallend pink. Also verwerfe ich mal die Idee von einem leichten lebendigen Pinselstrich und versuche die Farbe besser zu treffen. Getroffen habe ich sie, aber glücklich bin ich mit keinem meiner vier Lilienbilder.


Eine Kursteilnehmerin hat Physalis mitgebracht. An denen teste ich nochmal den leichten Pinselstrich. Diesmal funktioniert es (erstaunlicherweise) auch in etwa so, wie ich mir das vorgestellt hatte. :o)

Mittwoch, 5. August 2009

Ich fahr weg

Nein, nicht zum Picknicken. Das ist meine Umsetzung zum Juli-Sketch im Patchworkforum. Die AMC ging an Manu.
Da fahre ich hin, nur um mit dem kleinen Hundchen spazieren zu gehen (denkt er). Na ja, nebenbei mache ich noch einen Malkurs. Ich freu mich wie ein Keks, dass ich da noch einen Platz bekommen habe. Der Hund freut sich gar nicht, weil ich dann weniger Zeit für ihn habe.

Der Hund heißt übrigens Joschi, gehört Bekannten von mir und ist ein Labrador-Hirtenhund-Mischling. Joschi ist mein Freund, wenn ich dort bin, weicht er mir nicht von der Seite. Selbst wenn ich nur vom Tisch aufstehe um ein Glaszu holen, krabbelt er unterm Tisch raus, um mir dabei tapfer zur Seite zu stehen. Nachts schläft er vor meiner Zimmertür. Ich habe nur noch nicht herausgefunden, ob er mich bewacht, das Haus vor mir bewacht oder aufpasst, dass ich nicht ohne ihn spazieren gehe. Ich denke mir einfach, dass er mich gerne hat, die Erklärung gefällt mir am Besten. :o)

Samstag, 1. August 2009

Es ist August

Schon! Irgendwie hatte der Juli doch grad erst angefangen. Da hat jemand Tage geklaut, ich bin mir ganz sicher! Also, ein ernsthaftes Wort an die grauen Männer: Sofort wieder rausrücken! Die Zeit gehört Euch nicht! *grummel*
;o)

Na ja, da aber tatsächlich schon August zu sein scheint, kommen hier noch die AMC's zum Monat. Das hier ist meine, die ging an Heidi. Und ich bin mir sicher, dass niemand, der die Karte sieht, errät, welchen Monat ich dargestellt habe. ;o)

Und diese Karte zum August habe ich von Ann bekommen. Da sind Nemo und Nemos Papa. Kann mir vielleicht jemand verraten, ob Nemos Papa einen Namen hat?

Freitag, 31. Juli 2009

Gruseliges Moor, Mondfee, Goldhochzeit & ein Award

Ich war ein paar Tage im "Urlaub" und bin mit einem leichten Sonnenstich wieder da. Nicht dass das groß einen Unterschied machen würde ;o).

In der Zwischenzeit habe ich zwei Motive für den Quilt für meine Schwester gemalt. Bei der Mondfee bin ich nicht so hundertprozentig zufrieden. Ich hatte zuerst die Konturen gemalt und dann die Figur ausgemalt. Jetzt sieht man den Übergang, man kann es sogar auf dem Foto erkennen. Das ist ziemlich doof, weil ich es nicht hinbekomme, ohne die Konturen vorzumalen. Da muss ich noch ein wenig experimentieren, glaub ich.

Dafür gefällt mir das gruselige Meer recht gut :o).
Ich mag so Bilder, bei denen man kleine Spielereien einfügen kann, wie die Schnecke :o).
Und dann hab ich noch was nicht patchworkiges/handarbeitiges. Ich habe zur goldenen Hochzeit von Bekannten ein Tassenset bemalt mit einer passenden Glückwunschkarte.
Leider habe ich keine goldene Porzellanmalfarbe gefunden. Ich hätte die Schrift gerne in Gold gehabt.
Hinten auf den Tassen stehen übrigens jeweils die Namen der Beschenkten.





Und diesen lieben Award habe ich von Sabina bekommen. :o)
Das hat mich sehr gerührt und gefreut. Vielen vielen lieben Dank dafür, liebe Sabina.

Und ich möchte ihn gerne auch wieder an Dich zurück weitergeben. Außerdem an Claudia. Claudia weiß warum (Und falls nicht, behalt ich ihn ;o)!).

Donnerstag, 9. Juli 2009

Storybook zu "Die Wellen" - Dritter Teil


Die Sonne ging auf. Gelbe und grüne Streifen fiele auf den Strand, vergoldeten die Rippen des ausgenagten Bootes und überzogen die Seedistel und ihre gepanzerten Blätter mit stahlblauem Glanz. Das Licht durchstach nahezu die zarten flinken Wellen, die fächerförmig über den Strand jagten.
Das Mädchen, das seinen Kopf geschüttelt hatte, so dass all die Juwelen, der Topaz, der Aquamarin, die wasserfarbenen feuerfunkelnden Juwelen tanzten, entblößte jetzt ihre Stirn und trieb mit weitoffenen Augen einen schnurgeraden Pfad über die Wellen. Deren zitterndes Makrelenglitzern verdunkelte sich; sie ballten sich zusammen; ihre grünen Höhlungen vertieften und verdunkelten sich und ließen gar wandernde Fischschwärme hindurchziehen. Beim Hinklatschen und Zurückweichen hinterließen die Wellen einen schwarzen Rand kleiner Zweige und Korkstücke auf dem Strand und Strohhalme und Hölzchen, als wäre eine leichte Schaluppe gestrandet und auseinandergeborsten, und der Matrose wäre an Land geschwommen und die Klippe hinaufgestürzt und hätte es seiner zerbrechlichen Ladung überlassen, an Land geschwemmt zu werden.

Im Garten sangen die Vögel, die im Morgengrauen ziellos und vereinzelt auf diesem Baum, auf jenem Busch gesungen hatten, jetzt gemeinsam im Chor, schrill und scharf; mal sangen sie gemeinsam, als wäre sich einer des anderen bewusst, mal allein, wie für den blassblauen Himmel. Sie schwenkten in einem einzigen Schwarm davon, wenn die schwarze Katze sich durch das Gebüsch stahl, wenn die Köchin Glut auf den Aschenhaufen kippte und sie erschreckte. Es war Angst in ihrem Lied, und eine Ahnung von Schmerz, und Freude, die es zu packen galt, jetzt, in diesem Augenblick. Auch wetteifernd sangen sie in der klaren Morgenluft, hoch über den Ulmen schwenkend, sangen zusammen, während sie einander jagten, flohen, verfolgten, nacheinander pickten, wenn sie hoch in der Luft kreisten. Und dann, müde der Verfolgung und Flucht, kamen sie liebreizend herab, ließen sich behutsam sinken, fassten Fuß und saßen still auf dem Baum, auf der Mauer, mit glänzenden Augen spähend, den Kopf mal hierher, mal dorthin gewendet; achtsam, wachsam; die Aufmerksamkeit gespannt auf ein Ding, einen bestimmten Gegenstand gerichtet.

Vielleicht war das ein Schneckenhaus, das sich im Gras wie ein grauer Dom erhob, ein schwellendes Gebäude mit eingebrannten dunklen Ringen und grün beschattet vom Gras. Oder vielleicht sahen sie die Blumenglorie ein Licht von fließendem Purpur über die Beete breiten, durch welches dunkle Tunnel aus Purpurschatten zwischen die Stängel getrieben wurden. Oder sie hefteten den Blick auf die kleinen Apfelblätter, die tänzelnd und doch zurückgehalten, steif zwischen den rosa Blütenspitzen blitzten. Oder sie sahen den Regentropfen an der Hecke, der hing, aber nicht fiel, mit einem ganzen gekrümmten Haus darin und hoch emporragenden Ulmen; oder ihre Augen wurden, wenn sie gerade in die Sonne schauten, goldene Perlen.
Hierhin blickend, dorthin blickend, spähten sie jetzt tiefer, unter die Blumen, die dunklen Alleen entlang in die unbeleuchtete Welt hinab, wo das Blatt modert und die Blüte abgefallen ist. Dann schoss einer von ihnen herrlich hinab, traf haargenau und spießte den weichen, monströsen Körper des schutzlosen Wurmes auf, pickte nochmal und noch einmal und ließ ihn liegen und schwären. Dort unten zwischen den Wurzeln, wo die Blüten verwesten, stiegen Schwaden toter Gerüche auf; Tropfen bildeten sich an den gedunsenen Wänden geschwollener Dinge. Die Haut fauler Früchte platzte, und eine träge Masse sickerte stockend hervor. Gelbe Ausscheidungen wurden von den Schnecken ausgeschwitzt, und dann und wann wankte ein formloser Körper mit einem Kopf an jedem Ende langsam von einer Seite zur anderen. Die goldäugigen Vögel, die zwischen den Blättern hineinschossen, beobachteten spöttisch diesen Eiter, diese Feuchte. Dann und wann stießen sie ihre Schnabelspitzen wild in die klebrige Masse.